Tag 22 – Cochamó & Osorno


Nachdem es gestern so spät war, wachen wir heute ohne Wecker und Eile gegen 8 Uhr auf. Die Sonne ist noch nicht über der Gegenseite des Fjords aufgegangen, doch wir sehen bereits, dass unsere Hütte im Hang, auf Stelzen auf einer Flanke eines Fjordes gebaut ist. Im Fjord gibt es einige Muschel-Farmen und das Ambiente ist sehr entschleunigend. Wir sitzen am Balkon und genießen die Morgensonne beim Frühstück.

Hier könnte man durchaus bleiben

Eva kocht Polenta vor, Lisi fotografiert den Hirschkäfer, den sie am Vortag gefangen hat und ich packe unsere 7 Sachen und nutze die letzten Minuten des Internets. Nachdem die Betreuung in der Unterkunft so nett war, sie in der Nacht extra aufgestanden sind, die komplette Arbeit für nur eine Nacht bei einem Preis von lediglich 50€ haben, hinterlassen wir 20 Dollar Trinkgeld. Gegen 11:30 starten wir dann fertig beladen unsere weitere Reise. Zuerst geht es auf der Ruta 7 auf Asphalt Richtung Norden, ehe wir dann anstatt mit die Fähre weiter zu nehmen auf der V-69 weiterfahren in Richtung Osten in einen gigantischen Fjord hinein. Natürlich hört der Asphalt direkt auf und wir fahren auf Schotterstraße in eher schlechtem Zustand. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt wohl kaum 40 km/h. Im Fjord sind massenhaft Muschel- und Lachs-Farmen. Es ist hier wohl nicht mehr ganz so feucht, denn der Bewuchs und Wald ist kein Regenwald mehr. Dennoch ist es sehr grün. Nach etwa 2,5h Fahrt erreichen wir Cochamó und biegen in ein Tal ein, welches angeblich großartig sein sollte.

Mündung des Cochamo-Tals in den Fjord

Leider ist der schöne Talschluss nur zu Fuß mit einer 12km Wanderung zu erreichen, die man schon früh starten müsste. Wir wollten dennoch einen Blick in das Tal werfen, nachdem wir schon vorbei fahren. Statt der Wanderung hätten wir die Möglichkeit für unser Mittagessen genutzt. Doch wir finden nur eingezäunte Privatgründe, Campingplätze oder kostenpflichtige Parkplätze mit viel Rummel vor. Zum Fluss kommen wir nirgends. Also drehen wir wieder um und fahren die 5km Schotter wieder zurück raus. Anschließend fahren wir weiter zum Ort von Cochamó und setzen uns dort am Strand des Fjords auf ein paar Steine und machen ein Picknick.

Picknick am Strand

Danach suchen wir uns im Zentrum noch ein Café wo wir Kaffee und Kuchen bekommen. Die deutschen Einflüsse hier sind schon spürbar – überall steht „Kuchen“ auf den Plakaten, doch aussprechen können die Einheimischen es noch nicht korrekt. Danach geht die Fahrt weiter über breite, kurvige Straßen, ab hier mittlerweile wieder gänzlich asphaltiert. Plötzlich erblicken wir in der Ferne den Osorno. Ein 2652m hoher Vulkan, der gänzlich alleine in der Ebene steht. Oben liegt Schnee, bzw. befindet sich sogar ein Gletscher. Imposante Kulisse.

Der Osorno

Wir biegen von der Hauptstraße ab und wollen uns ein paar Wasserfälle (Saltos del Petrohué) ansehen. Doch, es kommt wieder mal anders, denn wir sind kurz nach 17:00 dort und der Einlass in das kommerzialisierte Gebiet ist tatsächlich nur bis 17:00 möglich. Verärgert über die stumpfsinnigen Beschränkungen, vor allem, wenn die Sonne erst 4 Stunden später untergeht und im Internet solch eine Information auch nicht leicht zu finden ist, fahren wir weiter und stoppen stattdessen an einem Aussichtspunkt weiter im Osten, wo aber auch kleine Wasserfälle bzw. Stromschnellen sichtbar sind.

In der Stadt Petrohué drehen wir dann um, nachdem es dort eigentlich nichts gibt, außer Bootstouren und weitere kostenpflichtige Parkplätze und fahren wieder zurück zur Hauptstraße. Dort geht es weiter in den Norden und wir umrunden quasi den Osorno. Komischerweise stinkt es auf einmal sehr stark nach Benzin im Auto und wir beschließen kurzerhand unseren 20L Benzinkanister in unser Auto zu tanken, damit wir auch noch nach Argentinien zurück kommen vor dem nächsten Tanken, da dort der Benzin nur ~0.6€/L kostet im Vergleich zu 1.6€/L in Chile. Der Geruch ist damit scheinbar wirklich beseitigt. In Entre Lagos stoppen wir noch bei einem Supermarkt für eine Abendjause, Obst und Gemüse. Von dort biegen wir Richtung Osten ein und damit einmal mehr Richtung Argentinien. Etwa 10 Minuten nach dem Ort haben wir eine kleine Hütte für die heutige Nacht gebucht. 

PS. Die einheimischen und reif geernteten Avocados sind echt der absolute Hammer 

Hier eine Auswahl der heutigen Tiersichtungen:

Irgendeine Fuchs-Art, relativ schmerzbefreit und zutraulich
Die Muschelfarmen ziehen Unmengen an hässlichen, aber doch irgendwie imposanten Geiern an
Der gefangene und nun befreite Chiasognathus grantii von Lisi
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Eine Antwort zu “Tag 22 – Cochamó & Osorno”

  1. Es waren wieder interessante Einblicke in eure Reise mit vielen schönen Momenten – DANKESCHÖN – es gibt immer wieder ,,Neues “ zu entdecken…..Grüße aus der Heimat !

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