Wir sind immer noch auf der Suche nach einer alternativen Unterkunft. Wir haben ab dem 4. November eine schöne gefunden, doch für den Zeitraum bis dorthin bräuchten wir noch etwas. Die derzeitige Unterkunft hätten wir gerne vermieden, da uns die Küche fast zu minderwertig und grauslich ist. Leider setzt sich unsere Misere auf Airbnb fort. Eine Unterkunft hat die Reservierung bestätigt, nur um uns dann mitzuteilen, dass es gerade ein Wasserproblem gibt und er uns nur an andere Unterkünfte vermitteln könnte (welche für uns aber uninteressant sind). So bedarf es sogar das Einschalten des Airbnb-Supports um unser Geld zurückerstattet zu bekommen. Das Positive an der Sache: als Entschädigung für Stornierungen, haben wir mittlerweile schon etwa 100$ an Coupons für Airbnb erhalten. Nun sind wir aber so ziemlich am Ende mit unseren Optionen und entschließen uns die aktuelle Unterkunft zu verlängern. Unser Host bietet uns an in ein anderes Zimmer umzuziehen, nachdem unser Zimmer bereits für den Tag vermietet ist. Also müssen wir unsere Pläne, in den Gym zu gehen, nach hinten verschieben und auf die Putzfrau warten, die um 09:00 kommt. Sie zeigt uns unsere Option und es stellt sich heraus, dass das die Privatwohnung bzw. Suite des Apartmentkomplexes ist. Das macht sie zwar nicht moderner, aber zumindest größer, im Obergeschoß und etwas sauberer, und weniger heruntergekommen. (Vermutlich aber immer noch viele, viele Jahre alt). Wir haben einen Billardtisch und eine Kraftstation im Appartement. Ersteres scheint jedoch die Kugeln für immer zu verschlucken. Vielleicht gibt es deshalb auch nurmehr überschlagsmäßige 6 Stück. Nachdem uns unser Gastgeber den gleichen Preis angeboten hat und wir sowieso keine guten Optionen haben, nehmen wir das Appartement gerne an (35€ pro Nacht für uns beide). Immerhin haben wir eine große Küche, in der man besser kochen kann. Also siedeln wir schnell um, ehe wir ins Auto steigen um unseren Tag zu starten. Nachdem bei unserer Unterkunft schon eine leichte Brise wehte, beschließen wir noch schnell vor zum Strand zu fahren und die Wind Situation abzuchecken, bevor wir, wie geplant, den Heritage Gym für ein Training besuchen. An der Südwestspitze der Halbinsel, Le Point, angekommen bemerken wir, dass wohl gerade beste Windverhältnisse herrschen. Schnell ist unser Plan für ein Training verworfen und wir fahren weiter zur Kite-Lagune. Dort ist so gut wie niemand vor Ort und noch wenige Leute am Wasser, doch der Wind ist sehr konstant und stark. Schnell bauen wir den 15er und 12er auf. Eva startet mit dem 12er. Ich wiege noch etwas ab und stelle dann fest, dass mir der Wind sogar zu stark ist. Also baue ich den 9er auf. Eva kommt dann ans Ufer zurück und bietet mir an den 9er zu nehmen, damit ich mit dem 12er fahren kann, nachdem es für sie schon fast eher zu stark ist. Gesagt getan, so sind wir recht lange gleichzeitig, fast alleine am Wasser und genießen es in vollen Zügen.

Meine Sprünge erreichen neue Höhen und ich fühle mich sicherer, nachdem ich ein paar Tipps aus zuvor geschauten Youtube-Videos umsetze – cooles Gefühl! Eva macht auch tolle Fortschritte: ihre Backroll wird auch immer besser und es gelingen ihr auch einige schöne Sprungwenden.

Die Zeit verfliegt und der Wind wird noch ein kleines bisschen stärker. Heute ist mitunter der schönste Tag bisher, die Sonne scheint zu 95% durchgehend. Vermutlich ist dies auch verantwortlich für den genialen Wind. Ich kommuniziere zu Eva, dass ich landen werde, weil es mir zu stark wird. Sie will auch eine Pause machen. Also landen wir beide unsere Schirme – ich beschließe jedoch, dass ich keine Pause machen will und schnappe mir Eva’s 9er Schirm, welcher die ideale Wahl für die Windstärke war. Gleich wieder raus auf’s Wasser vergnüge ich mich noch weiter, während Eva so nett ist und vom Strand aus ein paar Fotos und Videos schießt. Als es mir dann reicht, war ich wohl in Summe schon sicher 3 Stunden am Wasser. Wir machen eine gemeinsame Pause im Schatten und mit einer Jause, ehe Eva wieder auf’s Wasser geht – diesmal bin ich an der Reihe für Fotos und Videos vom Strand aus. Das Wetter und der Wind hält, so wechseln wir uns später nochmals ab und ich geh nochmal auf’s Wasser für eine diesmal aber kürzere Session.

Etwa eine Stunde bevor die Sonne untergeht höre ich dann auf und ziehe mich um und fahre mit dem Auto zurück zur Südwestspitze, während Eva noch weiter kitet. Dort fliege ich mit der Drohne weit und hoch hinaus auf’s offene Meer um einen Blick auf die Halbinsel bzw. gesamte Insel zu bekommen und das bei den seltenen, schönen Wetterbedingungen von heute festzuhalten.

Danach kehre ich wieder zurück zur Kite-Lagune und komme genau richtig, als Eva aufhören will, weil der Wind schwächer wird. Ich lande ihr den Schirm und wir packen schnell unser Zeug ein und fahren gemeinsam zurück zum Le Point. Dort setzen wir uns an den Strand, schauen den letzten Kitern am Wasser zu und genießen den Sonnenuntergang, bei dem die Sonne am Horizont verschwindet und das Meer im Vordergrund bzw. in der Ferne die Wellen brechen lässt und die Gischt von der Sonne beschienen wird.

Danach fahren wir noch zum Obst & Gemüsestand, decken uns für 30€ mit frischem Zeug ein und fahren dann in unsere Unterkunft, wo Eva Tortillas mit Linsenbasis kochen, während ich die heutigen Fotos und Videos sichere. Bald bemerken wir, dass wir in unserer Küche nicht alleine sind.

Den Abend verbringen wir mit Auswertung unserer Videos und Analyse unserer Kite-Skills. Nach unserer, bzw. vor allem meiner Urlaubsdepression nach den gescheiterten Unterkünften und gesundheitlichen Problemen, hat uns so ein erfolgreicher und idealer Tag echt sehr gut getan und die Reisegeister wieder geweckt.
PS. Der schöne Tag hat seinen Tribut gezollt. Ich habe einen Sonnenbrand auf Armen und sogar meinen Beinen. Obwohl ich mir meine Beine normal nie einschmiere und auch nie einen Sonnenbrand bekomme (vermutlich sind meine Haare dicht genug). Obwohl wir bereits 2 Monate sonnigen Urlaub hinter uns haben und entsprechend braun sind. Obwohl ich auf Armen mit 30 und in Gesicht mit 50 eingeschmiert war und auch nacheingeschmiert habe. Aber über die Mittagszeit ist die Sonne hier wirklich extrem Stark (UV Index 10 & 11). Eva’s rechtes Bein ist auch etwas rot, sie war aber etwas kürzer am Wasser bzw. in der Sonne über Mittag.
Eine Antwort zu “Tag 14 – In der windigen Lagune”
Wow, das war ja wirklich ein toller Tag mit sehr schönen Bildern! Ich wünsche euch, dass dieses Hoch bleibt 😃