Tag 2 – La Pelosa


Nachtrag zur Fährfahrt. Ich habe in der Nacht mein Handy nicht in den Flugmodus gestellt und Roaming aktiv gelassen – wir sind ja innerhalb der Grenzen der EU, eh klar, oder? Na ja, fast. Mein Handy hatte sich nachts mit dem maritimen Netz von Vodafone verbunden, wo ein Megabyte Daten lediglich 10,138€ kostet. Zum Glück gibt es scheinbar ein vorgeschriebenes Limit von 60€, nach dessen Erreichen der Mobilfunkanbieter das Roaming deaktivieren muss. Das ist erfolgt. Das doppelt bittere an der Sache ist jedoch folgendes: meine Rechnungsperiode war exakt um Mitternacht zu Ende und so wurde diese Sperre wohl auch wieder zurückgesetzt. In der Früh stellte ich dann fest, dass mein Empfang gesperrt war und ich obendrein 120€ Kosten verbucht hatte. Für weniger als 12 MB, von denen ich nicht einmal etwas mitbekommen habe. Prima.

Die Nacht ist tatsächlich weitgehend ruhig. Irgendwann um 3:00 in der Früh kommt ein Auto auf den Parkplatz, doch das ist es dann auch schon. Dennoch sind wir nach wie vor nicht gänzlich ausgeschlafen. Wir waren dann doch wieder zu lang munter und mit dem Stellplatz auch nicht entspannt genug. Aber was soll’s. Wir verlassen den kleinen Parkplatz und fahren ein paar Minuten zurück zum großen Marina Parkplatz und frühstücken im Camper mit Platz direkt am Meer. Der Horizont ist fast nicht erkennbar, denn die Wolken sind beinahe gleich dunkel, wie das Meer. Nach dem Frühstück genehmigen wir uns je einen Kaffee für zusammen 3,2€ im Restaurant nebenan und freuen uns über die Toilettenanlagen. Zumindest teils. Ich weiß nicht warum das hier so üblich ist, aber die Klos gehen irgendwie nie zu versperren. Das sorgt bei nur einer Herrentoilette im Restaurant etwas für angespannte Stimmung, welche durch dünnes und billiges Klopapier auch noch zusätzlich getrübt wird. Aber trotzdem wissen wir die Klos zu schätzen. Nach verrichteter Notdurft spazieren wir am schier endlos wirkenden Strand entlang. Wir passieren unseren Schlafplatz, queren einen Bach und sammeln einiges an Plastikmüll. Nach etwa 4000 Schritten drehen wir wieder um. Schön langsam realisieren wir, dass wir doch einiges an Zeit haben und tatsächlich auf Urlaub sind. Es tut uns gut, wieder einmal über viele Dinge zu reden und unsere Beziehung wertzuschätzen.

Kein Sprung ist ihr zu weit

Zurück beim Camper gibt es in klassischer Manier einen Salat und gebratene Kartoffeln als Mittagessen und auch die rausgeschobenen Blogbeiträge, Reiserecherchen und der nicht vorhandene Geschirrspüler werden fleißig geleert. Dann ist es wirklich so weit, denn der angesagte Regen hat uns erreicht und verwandelt den weiteren Tag in gemütliches Camperlife in unserer Luxuskarosse.

Das entschleunigende Prasseln des Regens

Nach einer weiteren Rast im Bett setzen wir unsere Reise fort. Bei der ersten Pizzeria realisieren wir, einmal mehr, dass die italienischen Essenszeiten nicht zu den unsrigen passen – dann die Küche macht erst um 19:00 wieder auf. Also fahren wir weiter. Für den morgigen Tag ist Wind aus Osten angesagt, und so gilt es den entsprechenden Kite-Spot anzufahren ganz am nordwestlichsten Eck der Insel. In  einer Stadt am Weg finden wir dann doch noch eine offene Pizzeria und Eva holt uns zwei leckere Pizzen, die wir im Dauerregen am Parkplatz im Camper verzehren.

Quasi vegan und vollkorn

Anschließend durchfahren wir ein Gebiet, voller erneuerbaren Energiequellen. Große Solarfelder säumen die Straße, dazwischen erheben sich die Windräder. Ein gutes Zeichen, für unsere Surfintentionen. Kurz vor unserem Zielort kommen uns 5 Camper, gefolgt von einer Polizeistreife entgegen. Als dann der angestrebte Parkplatz auch noch komplett leer ist, ruft das etwas Unsicherheit bei uns hervor. Ob das alles nur Zufall ist oder uns tatsächlich die Polizei später vom Parkplatz verscheuchen wird? Wir beschließen noch eine Erkundungsrunde im kleinen Ort zu drehen und bemerken, dass etwas weiter prompt auf einmal ca. 10 Camper direkt am Meer stehen. Also stellen wir uns dazu und sind wieder beruhigt. In der Nebensaison wird das wild Campen wohl schon geduldet sein (wie wir auch im Internet mehrfach lesen), solange man sich benimmt.

Schon bald hört der Regen auf und wir nutzen die Abenddämmerung um uns draußen zu Fuß noch ein Bild von der Umgebung zu machen. Wir spazieren zum Strand, an dem wir morgen hoffentlich Kiten werden und kehren anschließen auf einen Kaffee ohne Alkohol und ein Bier ohne Koffein im Restaurant nebenan ein. Der Spot wirkt auf jeden Fall echt super und das türkis des Wassers verspricht ein tolles Erlebnis. Voller Vorfreude gehen wir nach unserer abgeschlossenen Erkundungstour mit bestem Meerblick schlafen. Es hatte heute übrigens maximal 15° Lufttemperatur.

Jo, es ist echt schön hier 😍
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