05:30. Der Lautsprecher im Zimmer geht an und es wird etwas durchgesagt, zuerst auf Italienisch, dann auf Englisch. Wir müssen die Kabinen räumen und auf Deck 9 gehen. Ein paar Sekunden später kommt auch schon ein Bediensteter und schreit am Gang herum und klopft an die Zimmertüren. Wir waren eigentlich noch im Tiefschlaf und dachten, dass wir erst gegen 08:00 ankommen, laut Zeitplan. Grantig packen wir unsere Sachen, schütteln den Schlaf ab und verlassen verständnislos die Kabine, von der wir uns so dringend einen wundersamen Erholungsschlaf ersehnt hatten. Nach einer kurzen Runde auf Deck stelle ich fest, dass wir schon in die Bucht von Olbia einlaufen, also wohl tatsächlich schon gegen 07:00 anlegen werden. Ich verzeihe der Fährfirma zumindest teilweise und genieße die Stimmung, den Sonnenaufgang und kommende Urlaubsgefühle, beim Anblick der Insel.



Als die Rampen herabgelassen sind, begeben wir uns zum Auto. Nachdem das Parkdeck einmal im Kreis führt, geht es bei dieser Fähre auch mit dem Entladen wesentlich schneller. Schon bald rollen wir über den Asphalt von Sardinien. Wir stoppen bei einer Tankstelle für Klo und Kaffee und fahren dann Richtung Norden zum Capo Testa, eine Halbinsel, auf der wir bei unserer Sardinien-Motorradreise schon waren. Am Weg stoppen wir noch bei einem Supermarkt und kaufen ein paar frische Lebensmittel. Danach, beim Capo angekommen, erwarten uns altbekannte Felsen, zwischen türkisen Buchten und feinem Sandstrand. Das Urlaubsfeeling hat nun so richtig eingesetzt. Wir schmeißen uns ins Badeoutfit und legen uns bei 18° Lufttemperatur gegen 10:00 in die Sonne auf den Strand. Beinahe gänzlich alleine. Nach der anstrengenden Woche und der noch schlafraubenderen Fährnacht schließen sich die Äugeln im Nu. Erst gegen 12:00 erheben wir uns wieder und gehen auf eine kleine Erkundungstour.



Es hat nun knapp über 20°, aber die Sonne ist schon ganz schön stark. Wir müssen in den Schatten flüchten um keinen Sonnenbrand zu riskieren. Nachdem unser Parkplatz nicht in der Ebene ist, beschließen wir schließlich weiterzufahren, um uns wo anders etwas zu kochen. Leider verpassen wir etwas unentschlossen ein paar gute Parkplätze und nehmen dann irgendwann einfach eine unscheinbare Parkbucht. Nach dem Essen haut es noch einmal ins Bett und wir schlafen noch eine weitere Stunde. Mit frischen Lebensgeistern geht es dann weiter zu einem Parkplatz neben einem Restaurant am Strand. Wir wollen uns noch ein wenig bewegen und packen die Rennräder aus für eine kurze Abendrunde. Diese wird leider nicht sonderlich berühmt, da wir teils schlechte Straßen erwischen, als auch einen eher unangenehmen Teil entlang der Hauptstraße bei bzw. durch Sassari mit Müll-Feuer-Geruch in der Nase. Aber bewegt haben wir uns und für ein paar Eindrücke reicht es trotzdem.


Wieder beim Camper zurück, fahren wir auf einen etwas abgelegeneren Parkplatz direkt am Meer, duschen uns mit je einer Flasche Wasser und essen Abendbrot. Der zweite Camper neben uns fährt später dann weg und so stehen wir komplett allein auf dem Platz. Das beste Gefühl dabei haben wir nicht, aber wird hoffentlich schon eine ruhige Nacht werden und niemand sich beschweren.

2 Antworten zu “Tag 1 – Sardische Ankunft”
Aufregend und spannend ! Ich wünsche euch, dass ihr auch Stunden der Ruhe genießen könnt und der Urlaub zu einem schönen Erlebnis wird . Alles erdenklich Gute aus Thal …..
Dankeschön, liebe Oma ☺️ das machen wir 🤗