Tag 27 – Wo alles begann


Die Nacht am Autobahnparkplatz war eher schlecht. Wir parkten genau unter einem der Flutlichter und waren somit gezwungen die Rollo zu zu haben. Die Temperatur war aber auch hoch für schlechte Belüftung und mit den gekippten Fenstern ist es auf einem Autobahnparkplatz die ganze Nacht über doch ziemlich laut. Am Abend davor hab ich bemerkt, dass Linkin Park während unserem Urlaub ihr Comeback-Debüt gegeben haben und natürlich musste ich mir sofort einige Interviews und Großteile des ersten Konzertes anhören anstatt schlafen zu gehen. So schlief ich dann in der Früh bis 08:00 – die Zeit wird uns später vermutlich noch abgehen. Wir frühstücken noch am Parkplatz und nutzen die gratis Toilettanlagen des Autogrills, ehe wir unsere Heimreise fortsetzen. Wir durchqueren den nördlichen, flachen Teil von Italien auf der Autobahn. Das Wetter ist wechselhaft, aber eher schlecht. Bei der Fahrt hören wir Musik und reflektieren ein wenig unsere Reise. Doch diese ist eigentlich noch nicht gänzlich vorbei. Nach etwa 4h Fahrt erreichen wir am frühen Nachmittag ein Ziel am Heimweg: Grado. Hier sind wir uns vor mehr als 9 Jahren tatsächlich das erste Mal über den Weg gelaufen beim mehrtägigen Kite-Kurs vom USI Graz (Universitätssportinstitut) am Campingplatz Al-Bosco. Die Windvorhersage hat uns gestern schon offenbart, dass es hier heute aufgrund des schlechten Wetters einen heftigen Sturm geben soll. Wir fahren zum öffentlichen Parkplatz ein paar hundert Meter westlich vom Campingplatz und sind nicht enttäuscht. Die Bäume hinter der Promenade biegen sich im Sturm und der Sand vom Strand fliegt uns direkt um die Ohren und in die Augen. Rasch packen wir unser Surfzeug aus und wählen den 9er Schirm als unser geeignetes Werkzeug. Der Wind kommt aus Süden, also direkt on-shore. Das füllt die flache Sandbank auch mit Wasser und es gibt jede Menge Flachwasser mit wenig Wellen. Etwas weiter draußen brechen auch die größeren Wellen auf den flacheren Bereich. Einige Kiter sind am Meer, aber es ist sehr überschaubar viel los. Während Eva bereits loslegt, bereite ich noch mein Brett vor und ziehe mich an und setze mich dann an den Strand und warte auf meinen Turn.

Unverhofftes Kite-Erlebnis

Nach etwa 1,5h sehe ich dann, wie Eva mit dem Schirm in der Hand am Strand zurück spaziert kommt. Kein gutes Zeichen. Ich eile zu ihr, aber es hat sich herausgestellt, dass sie unbeabsichtigt den Sicherheitsmechanismus ausgelöst hat und den Kite danach am Wasser nicht mehr starten konnte. Gemeinsam entwirren wir schnell die Leinen am Strand und ich starte dann meine Session. Nachdem wir heute noch nach Graz zurück müssen, sind wir nach hinten aber zeitlich leider etwas limitiert und mir bleiben nur etwa 45 Minuten. Der etwas böige Wind lässt mich bei den Sprüngen etwas unsicher fühlen und so fokussiere ich mich eher auf die Wellen etwas weiter draußen und versuche ein paar davon mit dem Kiteboard zu surfen. Die Kombi aus Wellenreiten und Kite-Surfen ist definitv eine Challenge und so frisst mich einmal auch eine Welle und ich verliere kurzzeitig mein Brett. Doch ich schaffe es nur 2 Wellen später schon wieder zu starten und der Waschmaschine zu entkommen. Den Umweg von 1h war es definitiv Wert: wieder neue Erfahrungen sammeln und die Kraft der Natur in Form von Wellen und Wind zu spüren und zu zähmen ist einfach ein umwerfendes Gefühl.

Um 17:30 packen wir am Strand schnell alles zusammen und verladen alles in den Bus und reiten weiter nach Hause. Wir durchqueren das Kanaltal in der Dämmerung und sind überrascht, wie viel Wasser der Tagliamento führt. Es dürfte kurz davor stark geregnet haben, denn auch an den Bergflanken stürzen unzählige gewaltige Wasserfälle in die Tiefe, die wir so bisher noch nie gesehen haben. In Kärnten wissen wir dann, wieso, denn wir haben die Unwetterfront eingeholt und fahren viele Kilometer im Starkregen. In Wolfsberg haben wir die Front dann wohl überholt, dafür erwartet uns auf der Pack dichter Nebel. In Summe ziemlich anstrengend zum Fahren, doch wir erreichen sicher um 22:30 unsere Heimat in Gösting.

Statistiken

3670 km mit dem Camper zurückgelegt.

Gesamtausgaben* 2619 €. Zusammengesetzt, wie folgt:

*Bei den Ausgaben sind Souveniers und Autoreparatur nicht eingerechnet.

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Eine Antwort zu “Tag 27 – Wo alles begann”

  1. Zunächst einmal herzlich willkommen zu Hause und Gott sei Dank, seid ihr einigermaßen heil wieder zurück !! An eurer Statistik erkennt man, wie gut ihr ,, gewirtschaftet “ habt – sensationell ! Wart ihr doch fast 1MONAT unterwegs … Was bleibt, sind die schönen Erinnerungen ,die euch wohl niemand nehmen kann .

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