Tag 15 – Hausberg


Heute reißt mich leichter Feuergeruch aus dem Bett. Etwas verunsichert schaue ich beim Fenster raus. Der Wind hat über Nacht wohl gedreht und wenn auch sehr schwach, doch er kommt jetzt aus dem Landesinneren. Dort lodern wohl nach wie vor, oder schon wieder irgendwo Brände. Aber nichts bei uns in der Nähe, also alles gut. Für heute ist die Windvorhersage äußerst schlecht, daher haben wir für heute geplant eine Rennradtour zu machen. In der Früh hat es nur 14°. Ich genieße die ersten wärmenden Sonnenstrahlen beim Frühstück. Danach packen wir die Räder aus und richten alles für die Radtour her. Ich bemerke, dass in meinem Hinterreifen gar keine Luft ist. Nachdem ich da bei meiner letzten Tour mit Platten jedoch schon einen Schlauch gegeben habe, hätte ich eigentlich gehofft, dass alles passt. Ich ziehe den Mantel ab und checke alles, kann aber kein Loch finden. Also blase ich ihn auf und es sieht eigentlich gut aus. Ich wage mich also mit auf die Tour.

Auf geht’s mit den Biciclettas

Zu viert starten wir über die holprige Schotterstraße, ehe wir auf den Asphalt kommen. Von dort geht es über Nebenstraßen, die zum Teil auch gesperrt sind, weiter, bis uns tatsächlich eine Schafsherde mit einem Rudel Hunden und ein Schafshirte auf einer alten Vespa den Weg versperrt.

Durchschnittsgeschwindigkeit gesenkt

Roman und ich nutzen die Zeit und tauschen unsere Fahrräder, da die Vermutung nahe liegt, dass meine Wattpedale zu viele Watt anzeigen. Schon bald haben wir den Fuße des Hausberges von Trapani erreicht. Dieser erhebt sich cirka 800 Höhenmeter vor uns aus der Ebene. In zeitweise recht steilen Serpentinen führt die Straße nach oben – einmal mehr steht ein „Ciuso“ Schild, dennoch fahren aber auch einige Autos. Wir treten in zügigem Tempo rauf.

Oben erwarten uns eine Gondel-Bergstation als auch jede Menge Autos. Am Gipfel befindet sich eine alte Stadt, welche wohl auch für viele Einheimische, oder zumindest italienische Touristen ein sonntägliches Ausflugsziel darstellt. Wir spazieren ein wenig durch die engen und teils steileren Gassen und schnuppern in den Flair der Stadt.

Den anderen ist es aber zu kalt um irgendwo einzukehren. Für’s Fahrradfahren sind die Temperaturen hingegen perfekt, finde ich. Also beenden wir unseren Sightseeing-Spaziergang und fahren über die Nordseite den Berg wieder hinab, direkt hinein nach Trapani, einer doch recht großen Stadt.

Lokaler Vespaclub bei der Sonntagsausfahrt, italienischer geht’s nicht.

Diese durchqueren wir, auf der Suche nach einer Pizzeria. Aber man merkt, dass bereits Nebensaison ist und generell die Italiener wohl nicht mittagessen. Fast Überall stehen wir vor verschlossenen Türen. Als wir dann endlich eine Pizzeria gefunden haben, und auf der extra Pizza Karte unsere Wahl getroffen haben und bestellen kommt die nächste Hiobsbotschaft: Pizza ist vorerst aus… und das hätte uns der Kellner nicht gleich sagen können? Als wir gehen wollen lädt er uns zumindest auf die schon konsumierte Flasche Wasser ein. Irgendwo finden wir dann doch eine Pizzeria und kehren erleichtert ein.

Pizzariasuche

Danach geht es frisch gestärkt auf die letzten 22km Heimweg in der Ebene, welche wir bei moderatem Gegenwind runterstrampeln. Zurück am Kite-Spot und bei unseren Campern zeigt sich, dass wir wohl definitiv keinen wirklichen Wind verpasst haben. Wir stellen mit vereinten Kräften noch Eva’s Schaltung ein und gehen dann noch mit großen Kites und Brettern auf’s Wasser ein wenig Kiten. Doch Sophie hört gleich wieder auf und außer mir geht sonst auch keiner. Ich auch nur mit mäßigem Erfolg. Wirklich genussvoll ist es nicht, wenn man zu sehr um jegliche Höhe kämpfen muss, weil der Wind so gering ist. Dann lieber doch ein Bier im Sonnenuntergang und dann schnell wieder was anziehen gehen. 20° mit leichtem Wind sind schon ganz schön frisch. Am Abends wird etwas Haushalt gemacht, gekocht, abgewaschen und die Camper wieder etwas sauber gemacht.

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