Tag 31 – Über Magellan und Darwin


Lukas plant, den heutigen Tag zum Genesen zu nutzen. So starten auch wir gemütlich in den Tag und schauen, welche Museen wir besuchen könnten. Wir wählen eines, das den Nachbau einiger geschichtsträchtiger Schiffe ausstellt. Es ist direkt am Meer im Freien gelegen und zum Glück scheint die Sonne, denn mit dem Wind ist es auch so eher kühl wieder. 

Wir zahlen zu dritt 20 Dollar statt 15 000 Pesos (cash only) und betreten als erstes die Nao Victoria. Mit diesem Schiff und 4 weiteren war Magellan gemeinsam mit 270 Mann 1518 gestartet um über Osten einen Weg nach Asien zu finden. Nach insgesamt 4 Jahren schaffte die Nao Victoria als einziges Schiff die komplette Weltumrundung zu vollenden, jedoch ohne Magellan. Der war auf den Philippinen von Einheimischen ermordet worden, als er sie gewaltvoll dem Christentum unterwerfen wollte. 

Wenn man das Schiff vor sich sieht, ist es schon kaum zu glauben, dass dieses überhaupt eine gute Wasserlage hat. Und dass man auf diesem Ding mit circa 50 Mann Besatzung einmal um die Welt herumfährt ist schwer vorzustellen. Den Infotafeln können wir auch entnehmen, dass Quittenkäse angeblich für eine vergleichsweise niedrige Rate an Skorbut-Fällen verantwortlich war. Aber angenehm war die Patagonien-Reise anno dazumal wohl nicht, wenn man von den Reisebedingungen, den Meutereien und den Bestrafungen liest. Aber interessant durch die verschiedenen Decks zu klettern war es allemal.

HMS Beagle

An Board der HMS Beagle fühlt man sich schon deutlich wohler. Der Kapitän Robert FitzRoy plante eine Forschungsexpedition nach Südamerika und suchte dafür einen naturwissenschaftlich gebildeten Begleiter. Ihm wurde der damals 22-Jährige Theologe und Naturwissenschaftler Charles Darwin vorgeschlagen. Die Reise begann 1831 und statt der geplanten zwei Jahre kamen sie erst 1936 wieder zurück und hatte sie über Brasilien und Montevideo nach Patagonien geführt und dann weiter unter anderem über die Galapagos-Inseln, Neuseeland und Australien und Kapstadt einmal um die Welt herum. Auf dieser Fahrt wurde geforscht und vermessen und die Erkenntnisse führten später zur Entwicklung der Evolutionstheorie.

Wahrer Abenteurer

Mit Spannung lasen wir auch die Geschichte der Antarktis-Exkursion von Ernest Shackleton, der mit einem wenig verlockend scheinenden Inserat viele Freiwillige anwerben konnte.

Verlockend?

Im Dez 1914 brach man auf und wollte in weiterer Folge die Antarktis zu Fuß überqueren. Jedoch wurde sein Schiff, die Endurance, vom Packeis gefangen und langsam zerstört. Die gesamte Crew hatte sich schon längst auf das Eis geflüchet, als das Schiff im Okt 1915 sank. Woraufhin sie nur wenig seetauglich scheinende Rettungsboote als Möglichkeit hatten, um die Rückreise anzutreten. Entgegen aller Wahrscheinlichkeiten konnten sie mit dem Mini-Boot der unwirschen See mit Riesenwellen und Eiseskälte trotzen und kamen auf die Elephant Island an. Da auch dort niemand vorbei kommen würde, mussten sie erneut mit einem verbleibenden Rettungsboot auf hohe See und Shackleton schaffte es auf die Falkland Inseln. Aber es brauchte auch mit anderen Schiffen mehrere Anläufe, um die Crew von der Elephant Island zu retten. Brrr.. Wahre Abenteurer. 

Siesta im Einbeinstand

Nach all den Geschichten und der Zeit an der windigen, frischen Luft zieht es uns wieder zurück in die Unterkunft. Aber ein Kurzstop bei der Flamingoansammlung auf einem kleinen Gewässer in der Stadt musste sein. Zuhause stärken uns eine warme Suppe und Jause. Doch nicht nur Luki überkommt dann die Müdigkeit, auch Lisi hat es wohl etwas erwischt, denn beide schlafen für die nächsten Stunde. Nach all den Tagen ohne Bewegung nutze ich die Zeit und schmeiße mich in mein Lauf-Outfit. Einmal zum Pier und wieder zurück. Das gemeinsame Essengehen fällt schließlich auch aus, da wir zu sehr dezimiert sind. Für den Heimflug fit sein ist wichtiger. 

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