Wir müssen unser Luxusquartier in Bariloche heute hinter uns lassen und die Reise fortsetzen. Genauer gesagt werden wir heute vom Westen Argentiniens in den Osten fahren, einmal quer durch’s Land. Wir stehen um 06:30 auf, frühstücken teilweise und packen alles ein. Wir verlassen unsere Gated Community und fahren entlang des Nahuel Huapi Sees durch Bariloche nach Osten. Doch bevor wir den Nahuel Huapi hinter uns lassen gilt es noch etwas zu erledigen: Es gibt ein Lied von einer österreichischen Band, Bilderbuch, welches vom Nahuel Huapi handelt. Auch wenn das Lied nicht berühmt ist, in beiden Sinnen, müssen wir das wohl tatsächlich auch erleben. Also stoppen wir noch am See, suchen uns einen Weg durch’s Dickicht und wollen baden gehen. Doch die Steine sind sehr groß, rund und aufgrund der Algen extrem rutschig, sodass man eigentlich nur auf allen 4en gehen kann. Zusätzlich geht der See sehr flach hinein. Das Wasser ist ziemlich kalt, ich schätze unter 15°. Unbeholfen stolpern und rutschen wir irgendwie ins Wasser und erledigen den Punkt auf der Bucket List.

Danach verlassen wir Bariloche und den Nahuel Huapi und schlagen die Route durch die Wüste an die Ostküste ein. Vor uns etwa 900km. Natürlich dauert es nicht lange, da erreichen wir die ersten Schotterstellen – die Asphaltstraße ist wohl stellenweise noch nicht vollendet. Die Landschaft wechselt zu weiten Ebenen, die kaum bewachsen und sehr wüstenartig sind – so wie wir es eh schon kennen. Lediglich gibt es hier erstaunlicherweise keine Guanacos. Wir treffen lediglich auf ein paar Nandus, ein Gürteltier und jede Menge Greifvögel. Neben uns gibt es immer wieder eine verwitterte Eisenbahnanlage, wo auch hin und wieder uralte hinterlassene Wagons zu finden sind.


Die Stunden verfliegen. Wir tratschen und hören uns einen Podcast mit einer Meeresbiologin an. Die Straße ist anfänglich immer wieder auf Schotter, doch im weiteren Verlauf wird es tendenziell immer asphaltierter. Wir machen gut Kilometer, tanken irgendwo in einer der kleinen Städte entlang der Route, die circa so aussehen, wie man sich Wüsten-Geisterstädte vorstellt und machen etwas später an einem der öffentlichen WLAN-Satelliten-SOS-Posten (Ja, hier gibt es wirklich auf einmal WiFi mitten im nirgendwo, wo sonst kein Handyempfang ist) eine Pause mit Jause auf der Motorhaube.

Irgendwann am späten Nachmittag biegen wir dann von der Route 23 auf die Route 3 nach Süden ab. Hier merkt man, dass auf der Nord-Süd-Verbindung deutlich mehr Verkehr ist. Wir überholen einige LKWs und die Straßen sind besser in Schuss. Nach etwas über 100km biegen wir nach Osten ab und fahren auf die Halbinsel „Valdez“, wo wir noch unzählige weitere Kilometer spulen, ehe wir ~12€ pro Person für den Eintritt in den Nationalpark zahlen und etwas später bei einem Visitor Center eine kurze Orientierung bekommen. Dort gibt es auch Walskelette ausgestellt und wir erhaschen bereits einen ersten Einblick in die zu erwartende Meereswelt auf der Halbinsel.

Etwas später kommen wir in Puerto Piramides an, tanken noch voll und besorgen uns ein paar wenige Lebensmittel für 50€ im äußerst überschaubaren „Supermarkt“.

Unsere gebuchte Unterkunft ist sehr cool, aus Containern gebaut mit großem Balkon und Meerblick. Wir sind im 1. Stock. Es gibt noch eine schnelle Abendjause und die Nudeln für den nächsten Tag werden gekocht.
Eine Antwort zu “Tag 26 – Die große Querung”
Wieder einmal sehr interessant und toll geschildert ,die erlebten Eindrücke und Momente, die euch wohl niemand nehmen kann ….Alles Gute für die restliche Woche am ,,Ende der Welt „