Heute haben wir alle in der neuen Unterkunft geschlafen. Die Nacht war etwas besser, da es nicht ganz so heiß war. Gelsen haben wir aber leider wieder einige gehabt, daher schlafen wir in der Früh heute etwas länger. Nach einem gemeinsamen Frühstück starten wir per Tuctuc zum Kitespot, wo uns um 09:00 bereits konstante 20 Knoten Wind erwarten. Eva eröffnet bei einem weitaus leeren Meer gemeinsam mit Markus. Ich habe noch Schonfrist, da wir uns den 9er Schirm teilen. Doch nach einer halben Stunde etwa signalisiert mir Eva, dass der Wind eher schwächer geworden ist. Ein Blick auf den Windmesser der Station bestätigt das (17kn) und so baue ich mir den 12er auf und beginne meine erste Session.

Später, in der Mittagspause, schauen wir uns gemeinsam mit Markus ein paar Kite-Trick-Videos an und besprechen unsere Ansichten für die verschiedenen Tricks. Ich verlängere meine Mittagspause mit einem Nickerchen, mein Körper schreit auf jeden Fall schon sehr nach Windstille.

Am Nachmittag wechseln wir uns wieder ab mit dem 9er, der Wind ist etwas stärker geworden. Leider ist die Ebbe gerade um 13:00, sodass tagsüber folglich fast die meiste Zeit ein relativ geringer Wasserspiegel ist und nach einigen verpatzten Tricks die Ellbogen und Knie schon mit Schrammen von Steinen und Korallen im nur 20cm tiefen Wasser übersät sind. Eva vollendet den Tag mit einer Session direkt zum Sonnenuntergang. Ich hingegen habe in der vorigen Session schon nichts mehr zusammengebracht, weil ich keine Körperspannung mehr zusammenbekommen habe, vor lauter Muskelkater. Komplett erledigt.

Nach Sonnenuntergang sitzen wir noch auf ein Bier und einen Hibiskustee zusammen. Später wird es noch eine 2. Runde Bier, gemeinsam mit dem 18 jährigen Hamburger Kitelehrer von Michael. Dieser erzählt uns nicht nur über seine Karriere als Kitelehrer, sondern auch über die Arbeitsbedingungen und Löhne der Mitarbeiter hier. Wir sind eher schockiert, über die Ausnutzung des geringen Lohnniveaus, als auch über die Auslagerung des Risikos und der Verwaltung der Schüler an den Lehrer direkt.

Im Anschluss fahren wir mit dem KBC Taxi in die Marina und gehen zum Libanesen essen, nachdem es Michaels letzte Nacht sein wird. Reini stößt etwas später, nach seiner Massage, zu uns dazu. In der Marina ist ordentlich was los, fast alle Parkplätze sind belegt und überall tummeln sich Menschen. Unzählige Shishas werden geraucht, von augenscheinlich wohlhabenderen Menschen. Alle lassen es sich gut gehen und genießen ihr langes Wochenende zum Fest des Fastenbrechens (Ende Ramadan).

Nach dem Essen gehen wir noch zum Supermarkt und kaufen ein paar Lebensmittel und 2x 19L Wasser, welche wir dann per Tuctuc ins Apartment chauffieren. Dort sitzen wir noch kurz zusammen und stoßen mit Jägermeister auf Michi’s Abschied an, welcher aber mitten im Gespräch einschlaft – war ein anstrengender letzter Kite-Tag.