Heute ist der zweite Tag in Folge mit schlechtem Wetter. Es ist bewölkt und die Sonne ist bald nicht mehr sichtbar. Wir haben für heute aber sowieso keine großen Pläne. Die Windvorhersage besagt keinerlei Windchancen. Also bleiben wir im Quartier. Wir starten in den Tag mit umgekehrten Rollen: Eva geht eine kleine Runde laufen und ich mache stattdessen gemütlich Yoga. Beim gemütlichen Yoga schwitze ich aber natürlich auch wie ein Wasserfall und als Eva zurück ist kühlen wir uns im Pool ab.

Danach frühstücken wir, wie jeden Tag, auf unserer Terrasse neben dem Pool, direkt am Meer. Wir lesen bzw. besorgen und bereiten ein paar Dinge für unsere Rückkehr vor. Die erfreulichste Nachricht des Tages ist, dass wir nach etwas Hin und Her mit all unseren Airlines schlussendlich erfahren, dass wenn der erste Flug bei der Edelweißair für’s Kite Gepäck gratis ist, auch der Anschlussflug gratis ist, auch wenn er von der Austrian und nicht Edelweißair geführt wird. Wir halten uns mit dem Feiern aber noch zurück und glauben das erst so ganz, wenn wir am Flughafen das Sportgepäck eingechecked haben. Es wäre aber natürlich sensationell nichts zahlen zu müssen (außer den 125€, die wir für die 2. Kite-Tasche ausgegeben haben).
Mit urzeitlichen Methoden knacke ich eine angespülte Kokosnuss auf, indem ich die Kokosnuss über einen scharfkantigen Stein reibe um die Fasern aufzuschneiden und anschließend am Stein zerschmettere. Leider waren die Mühen aber umsonst, denn der weiße Kern ist komplett vertrocknet und ungenießbar.
Am späteren Vormittag beschließen wir eine kleine Shopping-Tour zu machen – nachdem wir bei dem Wetter nichts verpassen. Im Regen fahren wir Richtung Norden ein paar Lebensmittel kaufen zum Super U, dabei geht es vorbei an Litschiplantagen, wo derzeit die reifen Litschis hängen und nach und nach geerntet werden. Damit diese nicht von Vögeln und Flughunden verspeist werden, sind die Bäume alle mit riesigen Netzen abgedeckt.

Zurück in der Unterkunft essen wir Salat und eine Portion Reis mit Bohnen, Erbsen und roten Rüben. Danach will ich eine Mango Verkostung machen: Wir wissen nie, welche Sorte wir nehmen sollen beim Obststand, daher haben wir von jeder süßen Sorte, die er uns empfohlen hat, welche genommen. Bei der ersten Mango bemerke ich zu meinem Entsetzen, dass tatsächlich ein Wurm im Fruchtfleisch kriecht. Bei genauerer Inspektion finde ich gleich noch ein paar mehr. Ich bin am Boden zerstört – ich hätte ich meiner heilen Welt einfach nicht erwartet, dass die Mangos wurmig sein können. Mit einigem Ekel lasse ich die wurmige Mango stehen, esse aber trotzdem noch eine andere Sorte, welche zumindest nicht wurmig wirkt. Ich will gar nicht wissen, wie viele Würmer wir schon gegessen haben…


Bei einem Gespräch mit unserem Gastgeber und Nachbarn erzählt er uns einiges über die Veränderung der Insel. Die führende Politik hat scheinbar die Opposition eliminiert und sich jede Menge Rechte verschafft. Dabei ist aber die Korruption extrem angestiegen und Gelder verschwinden, anstatt den Bürgern zu helfen. So gibt es immer mehr Wasserknappheit, das Müllproblem wurde wieder um ein Vielfaches schlechter und der Fokus rückt ab vom Tourismus. Im Endeffekt ist die Insel wohl in einer Rezession mit einer Rückentwicklung der Lebensstandards in vielen Bereichen.
Am späteren Nachmittag kommt dann auf einmal ein Wind auf, verbunden mit Schlechtwetterwolken. Nach etwa 5 Minuten Wind beschließe ich, rasch unseren größten Kite-Schirm aufzubauen und träume davon vor unser Halbinsel direkt beim Quartier kiten zu gehen. Als 5 Minuten später alles aufgebaut ist, ist der Wind leider schon wieder am Abflauen und auch diese Träume wurden zerstört.


Das Positive ist, dass wir uns für heute bei Doris im Heritage Café bzw. Gym ein Abendessen bestellt haben. Also fahren wir dorthin und legen noch ein 30 minütiges Training ein. Dann bekommen wir unser Essen serviert. Wir sind die einzigen Gäste, nachdem ein anderes Pärchen wegen dem Wetter abgesagt hat. Es gibt als Vorspeise frittierte Thunfischtaschen mit Chili, als Hauptgang Kürbiscurry, Mango-Karotten-Salat (hierfür werden die unreifen Mangos verwendet), Octopuscurry und „Sticky Jack“ (pikante Jackfruit). Als Nachspeise Zitronengrastee und Ananasgelee. In Summe zahlen wir lediglich 21,5€, erhöhen mit Trinkgeld aber auf 28€. Immer noch beste Preis/Leistung für die Gerichte, denn geschmacklich war es exzellent, auch wenn wir uns statt dem Oktopus vermutlich für etwas anderes entschieden hätten. Sind schon wirklich sehr coole Tiere und von der Konsistenz her gibt’s auch bessere Alternativen. Im Anschluss fahren wir zurück in die Unterkunft und beenden den heutigen Tag zufrieden, trotz einiger Enttäuschungen tagsüber.

Eine Antwort zu “Tag 42 – Enttäuschungen mit Lichtblick am Ende”
Das war ja wieder einmal ein interessanter Tag, trotz nicht so gutem Wetter ( oder gerade deshalb !) Eine Gelegenheit über die Inselpolitik Einiges zu erfahren und dann die Litschiplantagen mit den riesigen Netzen !! Sehr aufwendig angelegt. Ob Mangos bei Lukas weiterhin hoch im Kurs stehen ,wage ich zu bezweifeln …Super, wenn das mit dem Gepäck klappt ,so wie ihr es euch wünscht…weiterhin alles Gute