Tag 37 – Mafate – Tag 2 & Cascade Blanche


Ich wache gegen 05:00 auf, alle anderen schlafen noch. Leise schleiche ich hinaus und spaziere hinunter zum Hubschrauberlandeplatz des Dorfes, denn dieser ist etwas erhöht, was ein tolles Panorama bietet. Ich genieße die Morgenstimmung und lausche all den Geräuschen der Natur und des Dorfes. Gegen 06:00 beschließe ich, nochmal zurück zu unserer Gîte zu schauen und mir mehr zum Anziehen zu holen, es ist ohne Sonne doch ganz schön frisch. Eva ist auch schon auf und begleitet mich, als ich erneut zum Landeplatz gehe. Gemeinsam genießen wir die Morgenstimmung und betrachten die Sonnenstrahlen, wie sie nach und nach den ganzen Cirque beleuchten. Um 07:00 gehen wir zurück zu Tatie Jo, denn wir dachten, das sei die Zeit für’s Frühstück. Dieses gab’s dann aber doch erst um etwa 07:40, scheinbar hatte niemand einen Stress loszuwandern. Als Frühstück bekam jeder ein Baguette und dazu gab es Butter und Ananas-, Passionsfrucht-, Litschie- und Guavenmarmelade mit Kaffee. Wir waren schon länger etwas verwundert über das wenig vollwertige und einseitige französische Frühstück und fragen uns, wie dieses auch nur ansatzweise den Bedarf unserer Körper bei Anstrengungen befriedigen sollte. Reine Kohlenhydrate, wobei der Großteil der Kalorien reiner Zucker sind. Aber gut, es schmeckt ja immerhin nicht schlecht.

Nach dem Frühstück starten wir den Rückweg zu unserem Auto zu der Passhöhe Col des Boeufs. Um nicht den gleichen Weg zu gehen, den wir gekommen sind, wählen wir den Sentier Augustave, einen Wanderweg, welcher etwas ausgesetzt entlang einer steilen Felswand führt. Eine Passage ist auf lediglich einer Art Steg, dessen Befestigungen in die Wand gehauen sind. Der Ausblick auf das Tal ist immer wieder ganz nett, doch die meiste Zeit gehen wir im Wald.

Schöne Ausblicke

Später verläuft der Weg entlang des Talbodens und des Baches, der auf steinigem Grund das Tal hinunter fließt. Wir stoppen an einem Becken, bei dem auch ein kleiner Wasserfall ist und springen in das kalte Nass. Eine herrliche Erfrischung, denn bergauf schwitzen wir bei dem Klima immer enorm.

Brainfreeze

Nicht viel später sind wir schon beim Auto und fahren noch etwas weiter nach oben bis zum letzten Parkplatz auf der Passhöhe. Wir sind schon ziemlich hungrig, das Baguette hat wie erwartet nicht sehr ausgegeben und so verschlingen wir bei herrlicher Aussicht unser obligatorisches Müsli.

Mittlerweile ist unter uns im Cirque de Mafate bereits eine Nebeldecke entstanden und es hat zugezogen. Zeit für uns unsere weitere Reise anzutreten. Wir fahren den gesamten Weg hinaus durch den Cirque de Salazie und stoppen kurz vor dem Talausgang beim „Cascade Blanche“. Hier führt ein Weg etwa einen Kilometer in ein Seitental zu dem oder einem der höchsten Wasserfälle der Insel. Wir wandern etwa 20 Minuten dorthin und stehen dann vor dem Wasserfall, welcher in mehreren Stufen wohl etwa 800 Meter über uns in die Tiefe stürzt um dann vor unseren Füßen mit dem Fluss im Tal zu verschmelzen. Viel Wasser führte er nicht, doch die Höhe ist trotzdem beeindruckend. Ich starte den Quadcopter und fliege ganz hinauf und stürze im Anschluss im freien Fall mit dem Wasser hinab, eine beeindruckende Zeitspanne vergeht.

Cascade wenig Blanche

Danach setzen wir uns noch in ein Café am Ausgangspunkt und erledigen den Check-in für unseren morgigen Flug zurück nach Mauritius und machen uns schlau, wo in Saint-Denis, der Hauptstadt, unsere heutige Unterkunft ist.
Nach etwa einer Stunde Fahrt kommen wir dort an. Wir werden von Maud und Christoph empfangen und direkt in die Familie integriert. Die beiden sind ausgewanderte Franzosen mit 3 Kindern, wovon zwei noch bei ihnen wohnen und im Teenager-Alter sind. Sie ist Englischlehrerin und somit macht diesmal auch für mich die Verständigung Spaß. Maud zeigt uns das ganze Haus und wir tratschen ein bisschen. Wir können alles benutzen und mit ihnen gemeinsam wie in einem Hostel leben. Das trifft sich gut, denn endlich haben wir somit auch wieder eine Küche zur Verfügung und können noch einige Lebensmittelvorräte vor dem morgigen Heimflug verkochen. Das Haus ist zwar mitten in der Stadt von Saint-Denis, ist aber trotzdem sehr einladend dekoriert und gestaltet. Nachdem wir morgen unser Mietauto zurückgeben müssen, gilt es das Auto wieder in dessen Ursprungszustand zu bringen und all unser Zeug für den Flug einpacken und zu sortieren. Nach 2 Wochen aus dem Auto leben und mit Mehrtages-Wandertouren ist zugegebenermaßen ein leichtes Chaos entstanden, welches wir nun beseitigen.

Täglicher Tenrek vertreibt Kummer und Sorgen (Und hat Eva erschreckt)
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