Heute müssen wir aus unserer Unterkunft in der Mangofarm ausziehen. Unsere Reise führt uns weiter in den Süden der Insel. Wir treffen in der Früh noch ein paar Reisevorbereitungen wie Recherche und Reservierungen. Nach unserem morgendlichen Müsli, an dem wir uns jeden Tag – seit vielen Jahren – auf’s Neue erfreuen, packen wir unser Zeug ein und verlassen unsere Holzhütte. Mit dem Auto geht auf der Autobahn, welche praktischerweise einmal die Insel umrundet, nach Saint-Pierre. Die Stadt ist im Südwesten der Insel. Wir kommen in den Morgenverkehr und verlieren etwa 20 Minuten im Stau, kurz vor der Stadt. Unser erstes Ziel des heutigen Tages ist der Hindutempel „Tamoul Narassingua Péroumal“. Wir haben zwar in Mauritius schon einen besichtigt, doch dieser war schon etwas ausgebleicht und wir konnten nicht so viele Fotos und Videos machen. (Siehe Tag-10) Daher wollten wir hier nochmal einen ansehen, der Eva bei ihren Reiserecherchen ins Auge gesprungen ist. Wir parken an der Straße gegenüber und sehen bereits, dass der Tempel geschlossen ist und eine Tafel mit Zutrittsregeln an der Straße aufgeschlagen ist. Scheinbar kann man aber zumindest den Außenbereich betreten, was für uns auch schon reichen würde. Wir wechseln auf die gewünschte Mode: lange Hose und bedeckte Schultern. Ist bei schwülen 29° nicht meine erste Kleidungswahl, aber was tut man nicht alles für besondere Erlebnisse. Als dann zwei indisch aussehende Personen kommen und vor dem Tempel ihre Opfergaben oder vielleicht aber auch ihr Mittagessen vorzubereiten anfangen waren wir zu besorgt sie zu stören oder die hinduistischen Götter zu verärgern und beschlossen stattdessen zu einem anderen Tempel zu fahren, zwei Häuserblöcke weiter. Das war definitiv keine falsche Entscheidung, denn der Tempel war offen, hatte minimal weniger strikte Regeln, es waren bereits andere Touristen drinnen und er wirkte noch farbenfroher. Also ziehen wir unsere Schuhe aus und betreten das Tempelgelände und inspizieren all die grotesken Figuren. Wir umrunden den Haupttempel und die Nebentempel und machen einige Fotos und Videos.


Danach wollen wir an den Strand „Grand Anse“ weiterfahren. Doch, nachdem heute wieder Montag und somit Arbeitstag ist, erhalten wir eine Antwort auf unsere Anfrage an Nouloutou, unserer Mietwagenfirma. Sie sagen uns, dass wir den Autoreifen unserer Reifenpanne reparieren lassen müssen und nicht mit dem Reserverad weiterfahren sollen. Also suchen wir uns in Saint-Piere den nächsten Reifenhändler und zeigen den Angestellten den kaputten Reifen. Wie befürchtet lässt sich dieser aber nicht einfach flicken, denn das Loch ist zu knapp an Krümmung zur Karkasse. Sie verweisen uns an einen anderen Reifenhändler, welcher das exakte Reifenmodell lagernd haben sollte. Also fahren wir ein paar Blöcke weiter zu besagtem Händler. Dieser ruft Nouloutou an und spricht dankenswerterweise ab ob einer oder zwei Reifen gewechselt werden müssen. Glücklicherweise ist unser Auto mit nur etwa 2000 km jedoch aber so neu, dass es auch Nouloutou reicht nur einen Reifen zu wechseln. Also bekommen wir einen neuen Gummi aufgezogen auf den abmontierten Reifen und verstauen diesen als neues Reserverad. Das ursprüngliche Reserverad lassen wir am Auto montiert, es ist ab jetzt unser offizielles rechtes Vorderrad. Wir zahlen 68€ für den Reifen und Montage und hinterlassen 10€ Trinkgeld. Damit sind wir eigentlich gut weggekommen. Die Vollkaskoversicherung beim Auto wäre wesentlich teurer gewesen.

In Summe haben wir etwa eine Stunde verloren, aber nachdem das Wetter heute nicht so berauschend ist und wir keine großartigen Pläne mehr haben ist das nicht so schlimm.
Trotzdem fahren wir weiter an den Plage Grand Anse. Dort erwartet uns zeitweise feiner Sprühregen abwechselnd mit Sonnenschein. Wir spazieren am Strand und finden die schön gepflegte Anlage mit den Palmen toll. Es gibt Sitzgelegenheiten, öffentliche Grillplätze und schwarz-weiß gefärbten Sand. Die Brandung ist heute nicht ohne, teilweise dürften die Wellen sogar 2,5 Meter erreichen. Es gibt einen kleinen Bereich, der von Steinen umschlossen ist, wo sogar ein paar Menschen baden. Diese Steinbarriere ist gedacht die Haie abzuhalten. La Reunion ist leider bekannt für die vielen Haiangriffe von Bullhaien. Gerechnet auf die Einwohneranzahl hat es mit Abstand die meisten Tode weltweit, daher herrscht an vielen Stränden Badeverbot. Für mehr Infos (wie etwa Begründungen), kann ich den Wikipedia Artikel empfehlen: Haiangriffe vor La Réunion




Wir jausnen am Strand und haben uns auch gerade Handtücher geholt um uns hinzulegen, doch dann wird der Regen unangenehm stark und wir beschließen stattdessen zu unserer nächsten Unterkunft zu fahren und am Weg noch einen größeren Lebensmitteleinkauf zu erledigen. Dafür bleiben wir beim Leclerc stehen, ein Supermarkt, den wir schon von unseren Frankreich Reisen kennen. Generell hat man hier absolut das Gefühl in Frankreich unterwegs zu sein, auch die meisten Produkte im Supermarkt stammen aus Frankreich.
Unsere neue Unterkunft liegt schon etwas oben in den Bergen wieder. Auf jeden Fall hoch genug oben, sodass wir in die Wolkendecke fahren und keine Sonne mehr sehen. Die Unterkunft ist ein Bungalow in einem einfach gebauten Haus, nichts besonderes und recht klein, aber definitiv ausreichend für uns. Wir haben auch eine Katze, die wohl keine Straßenkatze ist, denn sie scheint nicht krank zu sein und ist gut genährt. Sie erwartet uns schon und ist mehr als anschmiegsam. Während dem Abendessen (Gemischter Salat mit Avocadobrot) schnurrt sie durchgängig auf meinem Schoß. Unser Abend verläuft sehr unspektakulär, wie jeden Abend mit Blog, Fotos, Videos, Planung und vorkochen.


4 Antworten zu “Tag 27 – Indischer Tempel und Grand Anse Strand”
Der Tempel ist wirklich crazy, so überladen und bunt. Habt eine tolle Zeit.
Wieder ein beeindruckender Bericht eurer Tages Erlebnisse….hoffentlich schmerzen Evas portugiesische Surfwunden nicht mehr !und es ist alles wieder okay …
Die Schürfwunde ist schon lange wieder gut abgeheilt, aber nachdem wir viel in der Sonne sind, hab ich jetzt m Gesicht einen dunkleren Schönheitfleck 🤭 aber wie sagt man so schön: bis zum Heiraten….
Tolle Fotos und sehr leckeres Essen 😋🤗