Tag 15 – Chamarel, 7 Colours & Sunset-Hike


Ich wache heute wieder recht früh auf, da ich auf’s Klo muss. Zu früh, eigentlich. Nach dem Frühstück merke ich, dass mein Körper vom gestrigen Tag schon etwas erschöpft ist und die Nacht auch für mich zu kurz war. Nachdem das Wetter nicht berauschend ist, lege ich mich nochmals hin und schlafe eine Stunde. Eva lernt inzwischen weiter für den Advanced Open Water Diver. Allmählich bekomme ich dann auch schon einen Lernstress. Etwas besser erholt überlegen wir schließlich unsere Optionen für den Tag. Wir beschließen zuerst mal zum Strand zu schauen um festzustellen, ob wir wohl eh keinen Wind verpassen. Es geht eine leichte Brise, doch viel zu wenig zum Kiten. Vor Ort dreht dann der Wind auch noch und – kombiniert mit den Regenwolken – schließen wir daraus, dass es zumindest derzeit nicht so schnell blasen wird. Also brauchen wir ein Alternativprogramm. Nachdem heute kein Wochenende ist, beschließen wir was Touristisches zu machen und fahren über eine kurvige Bergstraße nach Chamarel. Dort zahlen wir an einer Pforte an der Straße etwas über 10€ (RS 500) Eintritt in den „Chamarel Seven Colored Earth Geopark“. Danach fährt man mit dem Auto durch einen schön gepflegten Mischwald mit verschiedensten Pflanzen und Palmen. Die erste Attraktion ist der Chamarel Wasserfall. Wir parken am Parkplatz und spazieren ein paar Meter zu zwei Aussichtspunkten. Der Wasserfall läuft gegenüber von uns über eine Felskante in ein Tal hinab. Durchaus imposant, aber mit relativ wenig Wasser. Das ganze ist wunderschön, saftig grün umrahmt.

LG an Charmel

Danach fahren wir weiter zum Ebony Forest. Wir packen unsere Rucksäcke und bereiten uns auf ein bisschen Wandern vor. Am Beginn des Weges steht ein kleines Haus, wo man Tickets kaufen muss. Hier realisieren wir, dass das nochmals extra kosten würde und nicht in den >10€ des Park Eintritts inkludiert ist. Etwas entrüstet darüber, beschließen wir nicht die weiteren 3€ pro Person zu zahlen und brechen unser Vorhaben vorerst ab. Wir fahren wieder einen Kilometer zurück zur Hauptattraktion und dem Namensgeber des Parks: „Seven Colored Earth“. Wieder geht es nur ein paar wenige Meter weg vom Parkplatz. Uns erwartet eine freie, erdige Fläche inmitten all der Vegatation von der Größe eines halben Fußballfelds. Diese Fläche besteht aus erodierter Erde, welche Eisen und Aluminium enthält. Durch die verschiedenen Anteile und die unterschiedlichen Oxidationsgrade entstehen verschiedene Farben von Rot bis zu Violett. Wir spazieren um das trocken-erdige Gebiet herum.

Daneben gibt es ein Gehege mit Riesenschildkröten und ein kleines Café. Dort setzten wir uns hin und trinken einen Kaffee (den ersten seit vielen Tagen) und frisch gepressten Zuckerrohrsaft, der sehr lecker und auch süß ist.

Die alte Haut

Übrigens ist uns inzwischen bewusst geworden, dass wir wohl den falschen Tag ausgewählt haben. Nachdem heute Allerseelen ist, scheinen wohl auch einige Einheimische frei zu haben und sind in ganzen Busladungen unterwegs.


Im Anschluss fahren wir mit dem Auto aus dem Park und zurück auf die Bergkette, über die wir angereist sind. Am höchsten Punkt parken wir unser Auto, essen noch die Reste der Tortillas vom Vortag und spazieren dann die Bergkette entlang Richtung Süden. Unser Ziel ist es, von der anderen Seite in den Ebony Wald zu gehen und uns somit den Eintritt ersparen. Wir wandern den Bergrücken entlang zwischen Wäldern und immer wieder mit Aussicht auf das Meer, La Gaulette und in den Süden auf den Brabant.

Verliebte Einhörner

Um uns herum sind sehr viele Vögel unterwegs und bieten eine traumhafte Klangkulisse. Bald stoßen wir auch auf ein paar wenige Flughunde, die über uns in den Baumkronen hängen. Wir beobachten uns gegenseitig und respektieren den Abstand.

Schon bald führt der Weg etwa 200 Höhenmeter recht steil nach oben und wir erklimmen den „Piton du Canot“. Von dessen Gipfel haben wir einen tollen Rundumblick und genießen das in vollen Zügen.

Kurz sehnsüchtig zum Kitespot schauen

Wir warten einige Zeit, bis die Wolken kurz die Sonne frei geben und fliegen dann vom Gipfel aus mit der Drohne zurück zum 7-färbigen Erdfleck, wo wir tolle Luftaufnahmen machen. Danach spazieren wir wieder zurück Richtung Auto, entschließen uns aber am Weg dann dazu an einem Aussichtspunkt zu verweilen und den Sonnenuntergang zu genießen.

4 Frankfurter

Schnell vergeht die Zeit, als wir den Ausblick auf uns wirken lassen und die vorbeifliegenden Vögel und Flughunde beobachten.

0.2m² Kite in der Luft

Als die Sonne weg ist gehen wir die letzten Meter zum Auto zurück und fahren retour nach La Gaulette. Beim Supermarkt realisieren wir vor dessen geschlossenen Rollläden erneut, dass heute wohl Feiertag sein muss und so fahren wir direkt nach Hause in unsere Luxussuite um 35€ pro Nacht.

,

3 Antworten zu “Tag 15 – Chamarel, 7 Colours & Sunset-Hike”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert